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Personalakte – Emma Paulsen

Guten Tag,

 

hier kommt der Steckbrief einer sehr wichtigen Person für Gesken. Emma Paulsen wurde am 06. Januar 1937 in Husum geboren. Ihre Eltern waren die Eheleute Merle und Lars Deichgraf. Nachdem ihr erster Ehemann im September 1942 bei der Versenkung des Uboots starb, auf dem er Funker war, heiratet Emmas Mutter ihre große Jugendliebe, den Arzt Dr. Friedrich Beckmann. Beckmann weigert sich Emma zu adoptieren.

 

Mit Beckmann bekommt Emmas Mutter Merle drei weitere Kinder. Imke und Merle am 25. Mai 1944 und Friedrich am 31. Januar 1946.

 

Im Jahr 1951 wird Emma nach Hinrichskoog geschickt, wo sie bei der unverheirateten Schwester ihres späteren Mannes, Engelke Paulsen, eine Ausbildung zur Schneiderin macht. Emma arbeitet bis zu ihrer Hochzeit am 06. Januar 1958  mit Imke Paulsen zusammen.

 

Für viel Gerede im Dorf und jede Menge Spott ihrer Familie in Husum sorgt die Tatsache, dass Emmas Mann Hein Paulsen 22 Jahre älter ist als sie und schon zwei erwachsene Kinder hat, Elke und Ellen Paulsen sind wie Emma im Jahr 1937 geboren.

 

Von Hein Paulsen bekommt Emma zwei Söhne. Am 06. Mai 1961 kommt Jonte zur Welt. Am 08. Mai 1963 wird Thorsten geboren.

 

Als Emma Paulsen vom Tod ihrer jüngeren Halbschwester erfährt, setzt sie alles daran, dass Gesken zu ihrer Familie nach Hinrichskoog kommen kann, und dass sie Gesken adoptieren kann so schnell es eben möglich ist.

 

Gesken und Emma, die auch ihre Patin ist, haben viel gemeinsam. Beide sind ausgesprochen große Frauen, obwohl Emma etwa acht Zentimeter kleiner ist als Gesken. Beide sind gleichermaßen bodenständig und kreativ, lieben Tiere, verbringen ihre wenige Freizeit gern draußen oder mit Handarbeiten und sind gutem Essen keineswegs abgeneigt. Als echte Landfrauen schmeckt ihnen aber auch ein gutes Bier und ab und zu ein ordentlicher Schnaps. Sie sind in nichtkonfessionellen Sinn tief gläubig.

 

Bei einem Unfall, den sie am 03. Mai 2003 hatte, und bei dem ihr Mann starb, lebt Emma Paulsen in einem Altenwohnheim in Husum. Seit dem Unfall kann nichts mehr sehen und ist gelähmt. Ihr Verstand funktioniert bis heute tadellos. Gesken besucht sie so oft als möglich. Adoptivmutter und Adoptivtochter haben wie eh und je ein ausgesprochen gutes Verhältnis.

 

Den Hof hat Emma ihrem Sohn Jonte übergeben, der ihn seit dem Tod des Vaters in dessen Sinn führt. Thorsten dagegen arbeitet bei einer Bank und kümmert sich wenig um die Mitglieder seiner Herkunftsfamilie, da er glaubt, dass diese der Familie, die er gegründet hat und der Sippschaft, in die er eingeheiratet hat, unwürdig ist. Unter dieser Entfremdung leidet Emma Paulsen zuweilen immer noch stark.

 

Liebe Grüße

 

Paula Grimm